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Neue Technologie macht Fahrverbote überflüssig
April 2019

Neue Technologie macht Fahrverbote überflüssig

Bielefeld/Erwitte. 5. März 2019. Im Dieselskandal wird der Ball nach wie vor zwischen der Politik und den Fahrzeughersteller hin- und hergeworfen. Bislang wenig gehört wurden die Zulieferer. Und die können sich durchaus klügere Lösungen als Fahrverbote vorstellen, wie jetzt Philipp Schulte vom KAT-Hersteller HJS Emission Technology vor 150 Werkstattleitern bei der Coparts-Cheftagung der Fritz Wittich GmbH in der Hella Academy in Erwitte vorstellte.

Die Umrüstung von Gebrauchtwagen auf Euro 6 braucht vor allem eines: eine zusätzliche Abgasreinigung durch Einspritzung einer Harnstofflösung in den SCR-Kat. Und die wiederum braucht einen zusätzlichen Behälter. "Den in Pkws einzubauen, geht ohne die Hilfe der Autohersteller nicht", sagt Philipp Schulte, Experte vom KAT-Hersteller HJS. Viel einfacher und viel sinnvoller ist die Umrüstung von Nutzfahrzeugen. Schulte: "Handwerkerbullis und Paketlieferwagen haben ausreichend Einbauraum für den weiteren Tank." Und sie fahren oft viel mehr Kilometer als Pkw: Der Nutzen eines Umbaus entspricht dem Zehnfachen eines Pkws. Noch mehr rechne sich der Umbau von Bussen: Hier gilt der Faktur 15 für die Reduktion von Stickoxiden.

Gastgeber Matthias Wittich, der nicht nur Fahrzeugteile-Großhändler ist, sondern auch Chef der Wittich Fahrradmanufaktur ist, gab den Inhabern und Meistern Freier Werkstätten einen Ausblick darauf, wie sich die Mobilität der Zukunft entwickeln werde. Er geht davon aus, dass vor allem Kleinkrafträder eine Renaissance feiern werden. Jedoch werden sie nicht mehr mit Benzin laufen, sondern elektrisch. Die Werkstätten vor Ort müssten sich jedoch vor einem Wandel der Mobilität ebenso wenig fürchten wie vor dem zunehmenden Kauf von Fahrzeugen im Internet. Wittich: "Egal was und egal wo die Menschen ihre Fahrzeuge kaufen – sie bleiben auf die Werkstatt vor Ort angewiesen." Die Entscheider müssten nur die Entwicklungen weiter im Blick halten und ihre Angebote rechtzeitig ausweiten, um das Mehr an Fahrzeugtypen auch in Zukunft bewältigen zu können.

Für saubere Luft in den Städten: Statt alle Pkws besser Busse und Kleinlieferwagen auf Euro 6 umrüsten, empfiehlt Philipp Schulte vom KAT-Hersteller HJS Emission Technology.

Christopher Dorlöchter und Christoph Salmen von Hella und Hella Gutmann Solutions präsentierten den Teilnehmern der Fachtagung, wie sich das Licht und die Licht-Reparaturtechnik verändert: Autonome Fahrzeuge werden künftig außen an der Karosserie ihren Fahrmodus anzeigen, durch Lichtbänder werden andere Verkehrsteilnehmer wie zum Beispiel Fußgänger erkennen können, ob der Fahrer oder der Computer gerade lenkt.

Dr. Klaus Gregor, Richter a.D., erinnerte im Auftrag der DEKRA die Tagungsteilnehmer an ihre Verantwortung für den Arbeitsschutz. Auch dieser unterliege einem beständigen Wandel, jüngstes Beispiel sei eine Gummimatte, die bei der Arbeit an Elektrofahrzeugen Pflicht sei. Die Werkstattleiter seien gefordert, das Thema im Blick zu halten: "Unwissenheit schützt beim Arbeitsschutz weder vor den Folgen noch vor den Strafen."

Einen Tag Zeit für die Zukunft nahmen sich jetzt 150 Meister und Inhaber Freier Kfz-Werkstätten aus der gesamten Region: Die Coparts Cheftagung 2019 der Fritz Wittich GmbH überraschte mit vielen neuen Erkenntnissen und Technologien.

Für gute Laune sorgte der bekannte Kabarettist und Schriftsteller Thorsten Sträter. Der Waltroper, der dem Wittich-Team familiär verbunden ist, erklärte launisch, warum er nie auf Firmenveranstaltungen auftreten wollte. Nicht zuletzt machte auch Trendforscher Georges T. Ross den Werkstattleitern Mut: Die Zukunft sei immer besser als ihr Ruf. Nur weil wir vom nächsten Jahr weniger erwarten als vom laufenden, müsse das nächste Jahr nicht auch gleich schlechter werden.

Die nächste Coparts-Cheftagung ist schon für Februar 2020 in Planung. Organisator Matthias Wittich versprach: "Wir machen uns auf die Suche nach einer größeren Location, denn noch einmal möchte ich nicht so viele Teilnahmewünsche zurückweisen müssen."

Quelle: GS Wittich Werkstatteinrichtungen GmbH


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